Sijag Taekwon-Do Theorie Galerie  
   
Hosinsul  -  Die Selbstverteidigung
 

Wenn man im allgemeinen Sprachgebrauch im Taekwon-Do von Selbstverteidigung spricht, meint man Hebel-, Halte- und Wurftechniken, die aus anderen Kampfkünsten wie Judo, Aikido, JuJutsu etc. entlehnt sind. Leider wird oft übersehen, daß das Taekwon-Do selbst ursprünglich eine Kunst der Verteidigung und nicht des Angriffs ist.

Dabei ist gerade das traditionelle Taekwon-Do auf die Selbstverteidigung hin ausgerichtet. Das beste Selbstverteidigungstraining ist das ständige wiederholte Einüben und das Perfektionieren der Grundtechniken, sei es in der Hyong oder mit dem Partner im Ilbo-Taeryon.

Beim Üben der Techniken ist es von großer Wichtigkeit, sich stets eine reelle Verteidigungssituation vorzustellen, da die psychische Vorbereitung auf den Notfall genauso wichtig ist, wie die rein physische oder technische. Was nützt es, wenn man zwar rein körperlich und technisch die Fähigkeit besitzt, sich wirkungsvoll zu verteidigen, aber durch mangelnde psychische Vorbereitung auf den plötzlichen enormen Streß eines Angriffs in seiner Reaktionsfähigkeit gehemmt und im wahrsten Sinne des Wortes 'wie gelähmt' ist? Man muß sich schon beim Üben der eigenen Angst bewusst sein und sich nicht erst im Ernstfall von ihr überraschen und lähmen lassen.

Die beste Selbstverteidigung jedoch ist die Vermeidung des Kampfes durch selbstsicheres aber bescheidenes Auftreten, Zurückhaltung und Ausweichen kritischer Situationen. Ist eine Konfrontation nicht zu vermeiden, so bleibt immer noch die Möglichkeit der Flucht, die für keinen Taekwon-Do-Kämpfer eine Schande ist. Erst wenn dies nicht mehr möglich ist, oder wenn es darum geht jemand anderen zu verteidigen, folgt als letztes Mittel der Kampf.

Bei der Selbstverteidigung kommen oft auch Techniken zum Einsatz, die über die normalen Block-, Schlag- und Tritttechniken des Taekwon-Do hinausgehen. So werden beispielsweise bei einem Haltegriff des Angreifers Befreiungs-, Hebel- und Wurftechniken angewendet, die aus anderen Kampfkünsten übernommen sind. Somit gehört insbesondere auch der Einblick in andere Kampfkünste zur Allgemeinbildung eines jeden Taekwon-Do und eines jeden Kampfkunst-Meisters schlechthin.

 


Selbstverteidigungstechnik: z.B. Befreiung aus einem Würgegriff