Sijag Taekwon-Do Theorie Galerie  
   
Traditionelles Taekwon-Do
 

Taekwon-Do ist eine Kampfsportart der waffenlosen Selbstverteidigung. Sein Ursprungsland ist Korea. Das traditionelle Taekwon-Do ist aus traditionellen koreanischen Disziplinen wie Taek-Kyon und Tang-Soo-Do sowie unter Einfluss des japanischen Karate und des chinesischen Kung-Fu im vergangenen Jahrhundert entstanden.

Taekwon-Do bedeutet wörtlich übersetzt: Weg des Fußes und der Hand.
TAE diese Silbe beschreibt alle Fußtechniken, also das Springen, Schlagen und Stoßen unter Ausnutzung aller Möglichkeiten der Beine und der Füße.
KWON koreanisch für Faust. Steht in diesem Zusammenhang für alle Schläge, Stöße, aber auch Abfangbewegungen und Blocktechniken mit Armen und Händen.
DO ist mit 'Weg' nur unzureichend übersetzt. Steht für die, auch anderen asiatischen Kampfkünsten zugrunde liegende, Philosophie. Diese beinhaltet unter anderem eine bestimmte geistige Konzeption der Lebensführung. Das 'Do' steht für alle Dinge, Entwicklungen und Erfahrungen, die über den rein sportlichen Aspekt hinausgehen.

Traditionelles Taekwon-Do eignet sich in der Anwendung gut zur Selbstverteidigung. Es dient ausserdem der Gesunderhaltung des Körpers, der Schulung der Konzentrationsfähigkeit und der Stärkung des Selbstvertrauens.

Das Training besteht aus einem ausgiebigen Gymnastikteil zur Stärkung und Lockerung der gesamten Körpermuskulatur, dem Einüben klassischer Abwehr- und Angriffstechniken ansteigenden Schwierigkeitsgrades, deren Vertiefung durch Partnerübungen und Sparrings, sowie dem konzentrierten Ausführen traditioneller Kampfformen gegen imaginäre Angreifer in der Gruppe oder einzeln.

Bei der Ausübung von TaeKwon-Do ist die Disziplin oberstes Gebot. Dadurch werden einerseits Trainingsverletzungen vermieden und auf der anderen Seite der Respekt zwischen Schülern und Lehrer ausgedrückt.

Über den Weg der körperlichen Anstrengung sowie der Beachtung der Verhaltensregeln erreicht man darüberhinaus auch eine Fortbildung der Persönlichkeit. Dieser Weg ist aber lang und schwer zu gehen und setzt natürlich die Anleitung durch einen Lehrer voraus, der selbst bereits diese Entwicklung durchgemacht hat.

Einige Beispiele für Dinge die man auf diesem Weg finden kann, so man bereit ist, diese anzunehmen:

  • Selbstsicherheit
  • Erkennen eigener Grenzen
  • Respekt anderen Menschen gegenüber
  • Bescheidenheit
  • Innerliche Ruhe

Großmeister Choi Hong-Hi, der Begründer des modernen Taekwon-Do schreibt: Der Endzweck des Taekwon-Do richtet sich darauf, den Kampf auszurotten. Der Laie mag fragen, wie dies ausgerechnet durch das Üben einer Kampfkunst möglich sein soll. Diese Frage beruht auf einem falschen Verständnis der Kampfkünste. Inhalt des richtig verstandenen Übens der Kampfkünste ist nicht die äußerliche Auseinandersetzung mit einem Gegner, sondern die innere Auseinandersetzung mit sich selbst, mit den eigenen Fehlern und der eigenen Agression.

Wirklicher Meister der Kunst ist, wer in geringerem oder höherem Maße - je nach Fortschritt in der Kunst (=Dan-Grad) auch Meister seiner selbst ist. Nur so wird die Kampfkunst zur Meditation und kann zu einem friedlicheren und kampfloseren Zusammenleben der Menschen führen.

 

Oft wird gefragt, ob traditionelles Taekwon-Do insbesondere auf Kinder und Jugendliche agressiv und gewaltverherrlichend wirkt.

Nein! Es ist eher das Gegenteil der Fall: Traditionelles Taekwon-Do lehrt Selbstkontrolle und Respekt. Es wird gelehrt, daß die einzig richtige Art, einen Konflikt zu lösen, eine gewaltfreie Lösung ist. Denn es braucht viel mehr Kraft und Selbstbewusstsein einfach wegzugehen, als sich zu prügeln. Außerdem können die Kinder ihre agressive und überschüssige Energie im Training abbauen, welche sonst womöglich negativ eingesetzt würde. Die Kinder lernen Disziplin. Sie müssen sich an die Regeln der Taekwon-Do-Schule halten. Sie müssen kontinuierlich an ihren Techniken arbeiten, um besser zu werden. Damit lernen sie auch sich über einen längeren Zeitraum mit einem Problem zu beschäftigen bzw. zu konzentrieren.